

Frauen, die die Digitalbranche geprägt haben – und es noch tun
Sieben Geschichten über Erfinderinnen und Wegbereiterinnen
Teil einer Digitalagentur zu sein, verdanken wir vielen genialen Frauen, die den Weg wichtiger Technologien ebneten oder die Branche mit ihren Ideen prägten. Wusstet ihr, dass beispielsweise das erste Computerprogramm und die Grundlage der Bluetooth-Technologie Erfindungen von Frauen waren?
Wir stellen euch anlässlich des Weltfrauentags ein paar dieser Frauen vor.

Ada Lovelace (1815 – 1852)
Ada Lovelace gilt als die erste Programmiererin der Welt. 100 Jahre bevor der erste Computer überhaupt entwickelt wurde, hatte Lovelace schon Visionen von einer Maschine, die Algorithmen lesen könnte. Die britische Mathematikerin entwickelte den ersten Algorithmus und damit quasi das erste Computerprogramm der Welt. Zu ihren Lebzeiten fand dies kaum Anerkennung. Erst im 20. Jahrhundert, als Computer Realität wurden, erkannte man, dass Lovelaces Ideen visionär waren. [Q1]

Hedy Lamarr (1914 – 2000)
Hedy Lamarr war Hollywood-Ikone und Erfinderin zugleich. Sie setzte zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges mit dem Frequenzsprungverfahren den Grundstein für wichtige Kommunikationstechnologien, wie WLAN, Bluetooth und Smartphones. Frequenzsprünge ermöglichen es in drahtlosen Kommunikationssystemen, dass viele Personen gleichzeitig mit weniger Signalstörungen kommunizieren. Für ihre Erfindung hat „Lady Bluetooth“ vor allem erst nach ihrem Tod die entsprechende Anerkennung bekommen. [Q2]

Grace Hopper (1906 – 1992)
Grace Hopper ist die Erfinderin von verständlichen Programmiersprachen. Sie war von Anfang an frustriert darüber, wie kompliziert das Programmieren von Computern war, da es nur abstrakte Maschinencodes gab. 1952 entwickelte sie dann ihre erste Programmiersprache namens Flowmatic. Diese legte später den Grundstein für Cobol, eine Sprache, die auch heute noch verwendet wird. [Q3]

Mary Wilkes (*1937)
Mary Wilkes verdanken wir heute unsere persönlichen Laptops und Computer. Wilkes entwickelte Betriebssysteme und Konzepte, die den Weg für die Entwicklung dieser Geräte ebneten. Sie war eine der ersten Personen, die einen PC zu Hause nutzten, bevor das üblich wurde – das erste Homeoffice quasi. [Q4]

Carol Shaw (*1955)
Carol Shaw gilt als eine der ersten weiblichen Videospieleentwicklerinnen. Sie wurde bekannt für ihre Arbeit bei Atari in den 1970er Jahren und war die erste Frau, die dort als „Microprocessor Software Engineer“ angestellt war. Sie arbeitete an einigen bedeutenden Spielen für die Atari 2600-Konsole, darunter 3-D Tic-Tac-Toe, Polo und River Raid. Letzteres war eines ihrer bekanntesten Werke und ein Klassiker der 1980er Jahre. [Q5]

Radia Perlman (*1951)
Radia Perlman ist eine Informatikerin und Schlüsselfigur der Netzwerktechnologie. Oft als „Mutter des Internets“ bezeichnet, entwickelte sie in den 1980er Jahren das wegweisende „Spanning Tree Protocol“ (STP). Dieses ist entscheidend für effiziente und ausfallsichere Netzwerke, da es Schleifen in Ethernet-Strukturen verhindert. Ohne STP wäre es nicht möglich, große stabile Computernetzwerke zu betreiben. [Q6]

Kimberly Bryant (*1967)
Kimberly Bryant ist Elektroingenieurin und wurde von ihrer Tochter auf die fehlende Unterstützung für afroamerikanische Mädchen aufmerksam, die sich für Computertechnik interessieren. Um diese Lücke zu schließen und den Mädchen die Möglichkeit zu geben, sich in der Tech-Welt zu entfalten, gründete sie die gemeinnützige Organisation Black Girls Code. [Q7]
Ob in der Vergangenheit oder heute, ohne den Erfindungsgeist und die Weitsicht vieler Frauen wäre die digitale Welt nicht das, was sie heute ist. Ihre Beiträge wurden lange übersehen oder belächelt, doch ihr Einfluss ist unbestreitbar: Von den ersten Algorithmen bis zu modernen Kommunikationstechnologien, ihre Ideen haben neue Möglichkeiten geschaffen und so die Weichen für weitere Innovationen gestellt. Auch heute setzen Frauen wie Kimberly Bryant mit ihrem Engagement, andere zu fördern und Chancen zu schaffen, weiterhin wichtige Impulse in der Tech-Welt.
All diese Geschichten zeigen uns, wie wichtig es ist, neugierig zu bleiben und vielfältige Perspektiven aktiv in unseren Teams einzubringen.
Quellen:
[Q1]: Dr. Jan Björn Potthast: Ada Lovelace. Deutsches Patent- und Markenamt, 25.02.25. Online abrufbar (abgerufen am 05.03.25).
[Q2]: Dr. Jan Björn Potthast: 25. Todestag von Hedy Lamarr. Deutsches Patent- und Markenamt, 25.02.25. Online abrufbar (abgerufen am 05.03.25).
[Q3]: David Beck: Grace Hopper und ihr Einfluss auf die IT-Branche. SWR Wissen, 07.03.23. Online abrufbar (abgerufen am 05.03.25).
[Q4]: Laura Weis: Mary Allen Wilkes. Becker Medical Library, 04.04.24. Online abrufbar (abgerufen am 05.03.25).
[Q5]: Benj Edwards: Carol Shaw, Atari’s First Female Video Game Developer. Vintage Computing and Gaming, 12.10.11. Online abrufbar (abgerufen am 05.03.25).
[Q6]: Deutsche Kinder- und Jugendstiftung: Radia Perlman – Die Rockstar-Informatikerin. Wir stärken Mädchen. Online abrufbar (abgerufen am 05.03.25).
[Q7]: Debra Rosenberg: Could This Be the Answer to the Tech World’s Diversity Problem? Smithsonian Magazine, 01.11.14. Online abrufbar (abgerufen am 05.03.25).